Europäischer Forschungsrat zeichnet UniCat-Forscherin aus

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Physikerin Prof. Dr. Janina Maultzsch erhält einen renommierten ERC Starting Grant mit einer Gesamtsumme von 1,47 Mio. Euro.

Prof. Dr. Janina Maultzsch; Foto: TU Berlin, Ulrich Dahl

Prof. Dr. Janina Maultzsch

Janina Maultzsch erhält die Förderung mit einer Laufzeit von fünf Jahren für ihre Forschungen zur Charakterisierung und Kontrolle von Kohlenstoff-Nanomaterialien. Kohlenstoff-Nanoröhrchen und Graphen sind neuartige Materialien mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Mikroelektronik und den Materialwissenschaften. 

Aufgrund ihrer geringen Größe (ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters) sind ihre optischen und elektronischen Eigenschaften vor allem durch die Anordnung der Atome bestimmt und nicht – wie bei makroskopisch großen Materialien – durch die chemische Zusammensetzung. 

Ziel des Projekts ist es, den genauen Einfluss der atomaren Struktur auf diese Eigenschaften umfassend zu verstehen, und – darauf aufbauend – Konfigurationen zu untersuchen, die für elektronische Anwendungen vorstellbar sind. Das Projekt soll darüber hinaus Möglichkeiten aufzeigen, die physikalischen Eigenschaften von Kohlenstoff-Nanoröhrchen gezielt zu kontrollieren beziehungsweise diejenigen Strukturen zu selektieren, die für eine Anwendung die erwünschten Eigenschaften besitzen. Hierfür werden optische Spektroskopie, insbesondere Schwingungsspektroskopie, und theoretische Simulationen eingesetzt.

Janina Maultzsch studierte an der TU Berlin Physik und promovierte dort 2004. Als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung ging sie an die Columbia University in New York. Seit Juni 2008 ist sie Juniorprofessorin an der TU Berlin.

Mit den „Starting Grants“ unterstützt der ERC international herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beim Auf- oder Ausbau einer unabhängigen Forschungsgruppe im Bereich der Grundlagenforschung. Das seit 2007 ausgeschriebene Programm zeichnet jährlich etwa 250 Projekte aus. In diesem Jahr gingen insgesamt 2873 Anträge ein.