Zitationsranking im Bereich Proteinforschung – hohe Platzierungen für UniCat-Mitglied Patrick Scheerer

Donnerstag, 19. Juni 2014

Im neuesten Ranking der Zeitschrift Laborjournal rangiert Dr. Patrick Scheerer vom Institut für Medizinische Physik von der Charité – Universitätsmedizin Berlin auf vorderen Plätzen. Allein zwei Publikationen von Patrick Scheerer befinden sich unter den zehn meist zitierten Artikeln über Proteinforschung von Wissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum.

Dr. Patrick Scheerer arbeitet seit 2012 u. a. im UniCat Forschungsfeld E3 an Hydrogenasen und untersucht 3D-Strukturen und Wechselwirkungen von Proteinen z. B. mithilfe von Proteinkristallen, die mit Röntgenstrahlung gemessen werden. Der promovierte Biophysiker ist seit 2012 Arbeitsgruppenleiter an der Charité. Er hat bei Prof. Klaus Peter Hofmann (Charité – Universitätsmedizin Berlin) promoviert und veröffentlichte seit 2004 35 Artikel, davon sechs Publikationen in der renommierten Zeitschrift „Nature“.

Die Zeitschrift Laborjournal hatte im Mai 2014 alle Artikel der Jahre 2008 bis 2012 von Autoren, die dem deutschen Sprachraum angehören und dem Thema Proteinforschung zugeordnet wurden, mit der Datenbank „Web of Science“ ausgewertet.

Patrick Scheerers Publikation „Crystal structure of opsin in its G-protein-interacting conformation. Nature 455: 497-U30 (Sep 25, 2008)“ wurde mit Stichtag 19. Mai 2014 insgesamt 538 Male zitiert und belegt damit Platz 7 im Zitations-Ranking. Auf Platz 9 folgt eine weitere Publikation von Patrick Scheerer, die 485 Mal zitiert wurde.

In beiden Publikationen konnte Patrick Scheerer mit den Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe von Prof. Hofmann die 3D-Kristallstruktur eines wichtigen Informationsüberträgers im menschlichen Körper, dem Rezeptorprotein Rhodopsin, mit Hilfe der Röntgenstrukturanalyse in verschiedenen Zuständen aufklären. Rhodopsin gehört zu den G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Diese Proteine sind in Biomembranen eingebaut, die jede lebende Zelle umhüllen. Sie übertragen Signale aus der Umwelt wie Düfte, Geschmacksstoffe und im Falle des Rhodopsins Licht in die Zellen oder Signale aus dem Organismus wie zum Beispiel Hormone. Sie sind an vielen wichtigen physiologischen Vorgängen im Körper und so auch an den meisten Krankheiten beteiligt. Die Arbeiten gaben auch einen detaillierten Einblick in den Mechanismus der Wechselwirkung zwischen Rezeptor und dem nächsten Protein in der Signalkette, dem sogenannten G-Protein.

Mit insgesamt 17 gezählten Publikationen von Patrick Scheerer, erreicht er Platz 28 mit insgesamt 1510 Zitationen unter den „meistzitierten Köpfen“ im deutschsprachigen Raum.

Die Zeitschrift „Laborjournal“ ist ein 1994 gegründetes Service-Magazin für Medizin und Biowissenschaften mit Sitz in Freiburg. Zielgruppe sind wissenschaftliche und technische Mitarbeiter in biologischen und medizinischen Laboren.

Beim Zitations-Ranking wurden Artikel aus den Jahren 2008 bis 2012 mit mindestens einem Autor mit Adresse im deutschen Sprachraum berücksichtigt. Die Zahlen für Zitate und Artikel lieferte die Datenbank „Web of Science“ des Thomson-Institute for Scientific Information (ISI) in Philadelphia.

Die „Köpfe” arbeiteten zwischen 2008 und 2012 zumindest zeitweise an einem Proteinforschungs-Institut, publizierten überwiegend in Proteinforschungs-Fachzeitschriften oder arbeiteten in erster Linie an Proteinforschungs-Projekten. Reviews zählten für die „Köpfe“-Wertung nicht.