Neues Chemielabor für Start-ups

25. Januar 2017

Einweihung des Inkulab auf dem Campus Charlottenburg der TU Berlin

von links nach rechts: Roland Sillmann, Steffen Krach, Prof. Dr. Reinhard Schomäcker, Dr. Constantin Terton, Prof. Dr. Christian Thomsen
Inkulab

Am 25. Januar 2017 wurde auf dem Campus Charlottenburg der TU Berlin das Inkulab ‒ eine Laborcontainer-Anlage, vollausgestattet mit Lüftungstechnik, Labormöbeln und Sicherheitseinrichtung ‒ eingeweiht. Sie bietet eine maßgeschneiderte Infrastruktur für Start-ups aus den Naturwissenschaften.

Das Inkulab ist von der Innovations-Zentrum Berlin Management GmbH (IZBM, heute Teil der WISTA-MANAGEMENT GMBH), dem Centre for Entrepreneurship der TU Berlin und dem Exzellenzcluster UniCat sowie der DexLeChem GmbH – einem UniCat-Start-up aus dem Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC) ins Leben gerufen worden. Den Auftrag für Inkulab, eine den Laborrichtlinien entsprechende und auf besondere Laboranforderungen maßgefertigte Labor-Containeranlage aufzustellen, erhielt der Laborhersteller THIEMT GmbH.

Das Inkulab unterstützt den Sprung in die unternehmerische Selbstständigkeit. Es bietet für Start-ups mit einer innovativen Geschäftsidee aus den Life-Sciences, der Grünen Chemie und der Nanotechnologie kostenfreie Laborarbeitsplätze und ein begleitendes Inkubationsprogramm. Es richtet sich an Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen, die an Berliner Universitäten wirtschaftlich verwertbare Forschungsergebnisse erzielt haben, ein Unternehmen gründen möchten und entsprechende Laborkapazität benötigen.

GelTouch Technologies, die Nano-Join GmbH und die Smaterials Technology GmbH sind die ersten drei Forschungsteams, die das Inkulab nutzen werden. Sie arbeiten an der Entwicklung einer smarten programmierbaren Oberfläche zur Erzeugung fühlbarer Knöpfe etwa für Touchscreens (GelTouch Technologies), druckloser Nanosinterpasten für die Aufbau- und Verbindungstechnik (Nano-Join GmbH) und sicherheitsoptimierter Handschuhe für den Operationssaal (Smaterials Technology GmbH).

Lücke in der Berliner Gründerinfrastruktur geschlossen

Das Inkulab schließt eine Lücke im Technologietransfer zwischen Forschung und Entwicklung marktreifer Produkte bzw. Dienstleistungen in der frühen Gründungsphase von Unternehmen. „Anders als Start-ups aus der IT-Branche benötigen Unternehmen, die aus den Naturwissenschaften ausgegründet werden, oftmals eine aufwändige Infrastruktur“, erklärt UniCat-Professor Dr. Reinhard Schomäcker vom Institut für Chemie der TU Berlin, der die Projektidee maßgeblich vorangetrieben hat.

Die Forschungsinfrastruktur der Hochschulen ist allerdings gut ausgelastet. Angehende Gründerinnen und Gründer kommen daher oft nicht zum Zuge. Sobald sie ein Unternehmen gegründet haben, dürfen sie die Labore der Hochschule nicht mehr nutzen. Hier setzt die Idee des Inkulab an: Es greift nicht auf eine vorhandene Infrastruktur zurück, sondern hat ein Labor bauen lassen. Dieses ist auf die Bedürfnisse der Gründer abgestimmt.

Die Berliner Wirtschaft war von der Idee des Inkulab so angetan, dass sie das Vorhaben im Rahmen der IHK Bildungsprojekte mit rund einer Million Euro unterstützt. Dazu Dr. Constantin Terton, Bereichsleiter für Fachkräfte & Innovation der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Berlin: „Für die Berliner Wirtschaft ist das Projekt ein sehr guter und wichtiger Baustein im Förderspektrum für noch mehr attraktive Hochschulausgründungen. Uns hat vor allem die Verknüpfung mit dem Exzellenzcluster UniCat überzeugt, aber auch die Tatsache, dass damit ganz praktisch eine Lücke in der Berliner Gründerinfrastruktur geschlossen wird. Für die Gründerhauptstadt Berlin und ihre Wirtschaft ist das Inkulab ein Gewinn.“

Das Inkulab stellt den Start-ups nicht nur Laborarbeitsplätze zur Verfügung, sondern auch eine professionelle Begleitung in ihrer Gründungsphase. Bereits ein Dutzend Interessenten haben sich gemeldet. „Wir haben geprüft, ob sie ins Konzept passen, sowohl was die technischen Anforderungen als auch die Unternehmensidee betrifft. Wir freuen uns, dass die ausgewählten drei Gründungsteams jetzt im Inkulab starten können“, erläutert Projektleiter Ralph Langanke von der WISTA-MANAGEMENT GMBH. „Die Nachfrage bestätigt unser Konzept.“

„Die Unterstützung von Start-ups ist der TU Berlin ein sehr wichtiges Anliegen nicht zuletzt, weil Unternehmensgründungen aus den Reihen der Hochschulen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind. Das belegt auch die erst kürzlich vorgestellte hochschulweite Gründungsumfrage im Umfeld von neun Hochschulen der Metropolregion Berlin. Demnach haben Berliner Hochschul-Start-ups im Jahr 2015 22.000 Arbeitsplätze geschaffen und drei Milliarden Euro erwirtschaftet. Es freut mich sehr, dass mit dem Inkulab nun auch Gründungen aus Bereichen der Chemie und der Life Sciences an unserem Standort besonders gefördert werden“, betont Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin.

Fotos vom Inkulab: Link

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern

Ralph Langanke
Projektleitung Inkulab
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Tel.: 030/6392-6020
Mobil: 0172 315 9560
langanke(at)wista.de
www.inkulab.de

und

Dr. Martin Penno
TU Berlin
Exzellenzcluster UniCat, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030/314-28592
martin.penno(at)tu-berlin.de
www3.unicat-berlin.de