Nachhaltigkeit braucht Katalyseforschung

29. September 2017

Matthias Driess, Peter Hildebrandt und Arne Thomas (von links nach rechts). Foto © TU Berlin/PR/Christian Kielmann.

UniSysCat, das Nachfolgeprojekt des Exzellenzclusters UniCat, wird zur Einreichung eines Vollantrages aufgefordert. UniSysCat steht für "Unifying Systems in Catalysis" (auf Deutsch: Vereinigung von Systemen in der Katalyse).

Link zur DFG: Liste aller zum Vollantrag aufgeforderte Projekte

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute mitgeteilt, welche der 195 Voranträge für neue Exzellenzcluster in der Exzellenzstrategie des Bundes und Länder, aufgefordert werden, einen Vollantrag zu stellen. Die Projektskizze des Exzellenzclusters UniCat ist unter diesen erfolgreichen Voranträgen und hat damit die erste Hürde genommen. Die drei Hauptantragsteller der Projektskizze UniSysCat sind überglücklich.

„Wer heute über energie- und ressourcenschonende Produktion spricht, spricht über Katalyse“, davon ist Matthias Driess, Professor für Metallorganische Chemie und Anorganische Materialien an der TU Berlin überzeugt. Er ist einer der drei designierten Clustersprecher.

Katalyse gilt als eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Schlüsseltechnologie, die für den Wandel zu einer nachhaltigen Produktion und Wirtschaft unverzichtbar ist. „Einzelne katalytische Reaktionen sind bereits gut verstanden“, so Arne Thomas, Professor für Funktionsmaterialien an der TU Berlin und ebenfalls designierter Sprecher von UniSysCat, „zentrales wissenschaftliches Ziel von „UniSysCat“ ist es aber, einen echten Paradigmenwechsel auf diesem Gebiet herbeizuführen: Die Entschlüsselung, Erzeugung und systemische Kontrolle von Reaktionsnetzwerken in der chemischen und biologischen Katalyse.“

Die experimentelle Kopplung katalytischer und nichtkatalytischer Prozesse zu einem Gesamtsystem setzt ein umfassendes Verständnis aller Elementarschritte voraus. „Hier kann UniSysCat auf die international anerkannte Forschung und das umfangreiche experimentelle und theoretische Methodenarsenal von UniCat aufbauen, dem seit 2007 bestehenden Exzellenzcluster an der TU Berlin“, weiß Peter Hildebrandt, Professor für Physikalische Chemie und Biophysikalische Chemie an der TU Berlin und Dritter im Bunde der designierten Sprecher.

Die im Rahmen von UniSysCat anvisierten Systeme umfassen unterschiedliche gekoppelte katalytische und nicht-katalytische Prozesse. Die Wechselbeziehung dieser Prozesse in Raum und Zeit ist dabei extrem wichtig für das Gelingen und die Kontrolle des Gesamtsystems. Daher gilt es als erstes, diese Kopplungs-Prinzipien zu entschlüsseln: beispielsweise den zeitlich und räumlich angepassten Transfer und die Aktivierung von Substraten, Zwischenprodukten und Produkten oder auch die Kooperation zwischen verschiedenen katalytischen Zentren.

Zentrales strukturelles Ziel von UniSysCat ist es, die Katalyse als herausragendes Forschungsgebiet in Berlin weiter zu stärken. Dazu liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, wobei UniSysCat die Karrierewege nach der Promotion verstärken will. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von UniSysCat ist die Initiative, mehr junge Forscherinnen und Forscher dabei zu unterstützen, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

An UniSysCat beteiligte Institutionen

  • Technische Universität Berlin (TU Berlin)
  • Freie Universität Berlin (FU Berlin)
  • Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin)
  • Universität Potsdam (U Potsdam)
  • Charité Universitätsmedizin Berlin (Charité)
  • Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (FHI), Berlin
  • Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPI-KGF), Potsdam
  • Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Berlin
  • Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB

Ansprechpartner

Prof. Dr. Matthias Driess
Institut für Chemie

Straße des 17. Juni 115
10623 Berlin
E-Mail:
Matthias.driess@tu-berlin.de
+49 30 314 29731
+49 30 314 29732

Prof. Dr. Arne Thomas
Institut für Chemie

Hardenbergstr. 40
10623 Berlin
E-Mail: 
arne.thomas(at)tu-berlin.de
Telefon: +49 30 314 28875
Telefax: +49 30 314 29271

Prof. Dr. Peter Hildebrandt
Straße des 17. Juni 135

10623 Berlin
E-Mail: 
hildebrandt(at)chem.tu-berlin.de
Telefon: +49 30 314 21419
Telefax: +49 30 314 21122