Nervenzellen mit Licht einschalten

Friday, 20 November 2015

Wissenschaftspreis für UniCat-Professor Peter Hegemann, den Begründer der Optogenetik

Müller und Hegeman © DAVIDS Bildagentur

Scheeres und Hegeman © Mark Wagner

UniCat-Professor Peter Hegemann hat heute den Berliner Wissenschaftspreis vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller entgegen genommen. Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, gratuliert Prof. Dr. Hegemann und seinem Team für den herausragenden Preis.

Peter Hegemann ist seit seiner Gründung Mitglied im Berlin-Brandenburger Exzellenzcluster UniCat. Seine Forschung ist im UniCat-Forschungsfeld E4 angesiedelt. Außerdem leitet er am Institut für Biologie der Humboldt-Universität zu Berlin die Arbeitsgruppe der Experimentellen Biophysik.

Als Begründer der Optogenetik hat Peter Hegemann die Lebens- und Neurowissenschaften grundlegend weiterentwickelt. Die Technologie ermöglicht detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise spezifischer Zellen und von Gewebe mittels Licht. Grundlegend war dabei die Identifikation von sogenannten Kanal-Rhodopsinen als lichtabhängige Ionenkanäle. Diese Proteine lassen sich in lebende Gewebe verpflanzen. Mit Hilfe von Licht können anschließend Nervenzellen ein- und ausgeschaltet und somit Funktionen von Zellen, Zelltypen und Geweben studiert werden. Diese neue Technik der optischen Visualisierung der Schaltkreise von Nervenbahnen findet weltweite Anwendung, beispielsweise bei der Erforschung neurologischer Erkrankungen wie Epilepsie und Parkinson.

Für seine Leistungen wurde er in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet, so im Jahr 2013 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie dem Brain Prize der Grete Lundbeck European Brain Research Foundation. Prof. Hegemann ist seit 2005 Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. "Mit seinem Schwerpunkt stärkt er ein wichtiges Berliner Zukunftsfeld und macht das Land als herausragenden Wissenschaftsstandort weltweit sichtbar", sagt Michael Müller.

"Mit der Verleihung des Preises an unsere Arbeitsgruppe ist das ein klares Bekenntnis an die Grundlagenforschung. Darüber freue ich mich ganz besonders. Ich hoffe sehr, dass diese Entscheidung der Auswahlkommission vielen anderen Wissenschaftspolitikern in Berlin Zuversicht geben wird, Forschungsprojekte zu fördern, die ihnen vielfach als bizarr oder sonderbar erscheinen, so wie es die Licht-gesteuerte vektorielle Katalyse war", erklärt Hegemann.

Der Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz gratuliert dem Preisträger sehr herzlich und freut sich über diese Anerkennung. Diese Auszeichnung zeigt, dass die Humboldt-Universität mit seinem Exzellenzcluster UniCat hervorragende Bedingungen für Zusammenarbeit von Biologen, Chemikern und potentiellen Anwendern bietet.

Der zum achten Mal verliehene Berliner Wissenschaftspreis ist die bedeutendste Auszeichnung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Berlin. Das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro kommt der Einrichtung zugute, in der der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin die Leistung erbracht hat. Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an Prof. Dr. Peter Hegemann von der HU Berlin, der mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchspreis geht an die Politikwissenschaftlerin Dr. Tine Hanrieder vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

Kontakt:

Ibou Diop
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2945
ibou.diop.1(at)hu-berlin.de

Dr. Martin Penno
Exzellenzcluster UniCat, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030/314-28 592
martin.penno(at)tu-berlin.de